Biografie: Geriatrie

Pflegelehrerin

1996 beschloss ich, den Hochschulllehrgang für Lehrendes Pflegepersonal an der Universität Salzburg zu absolvieren. Ich nützte die Zeit für eine Forschungsarbeit: „Die Effizienz der Böhmpflege.“

Bild ohne Beschreibung Nach Abschluss meiner Ausbildung nahm ich 1998 die Stelle als Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege in der Schule in Schwarzach im Pongau an. Es war eine besondere Chance durch das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz 1997 entstanden. Die Fächer Geriatrie, Pflege von alten Menschen und Hauskrankenpflege wurden viele Jahre vom mir unterrichtet. Der praktische Auftrag meiner Lehrertätigkeit war, mit den Mitarbeitern von Heimen der Region Pongau zusammen zu arbeiten, um die Schüler praktisch anzuleiten.

Geriatrische Pflege erneuern

Es folgte der nächste Zufall. In der Krankenpflegeschule Schwarzach im Pongau suchte man eine Vortragende für die Geriatrische Pflege. Ich nahm dieses Angebot wahr und begann meinen Unterricht vorzubereiten.

Bild ohne Beschreibung Durch Literatur­recherchen wurde ich auf den psychiatrischen Krankenpfleger Erwin Böhm aufmerksam. Sein Buch zeigte mir einen neuen Weg in der Pflege von alten Menschen auf. Seine Ideen, Übergangspflege und Neuorientierung, lösten in der damaligen Zeit eine Veränderung in der Pflege aus. Nach dem ersten Praktikum bei Böhm in der Wiener Psychiatrie auf der Baumgartnerhöhe wusste ich, das wird mein Weg, wenn ich es schaffe, die Ideen für die allgemeine Pflege zu verändern.

Bild ohne Beschreibung Zuhause in St. Veit kamen die Ideen nur mäßig an. Einerseits waren die Kollegen meiner Station begeistert, andererseits war die Leitung der Pflege nicht sicher, ob man Ideen aus der Wiener Psychiatrie in der allgemeinen Pflege umsetzen kann. Die Pflege auf unserer Station wurde umgestellt. Wir versuchten so gut es in einem Krankenhaus ging, die Tagesstruktur an die Patienten anzupassen. Die Patienten wurden so aktiv wie möglich gehalten.

Bild ohne BeschreibungEs folgten gezielte Überlegungen, wie die Biografie unserer Patienten sich auf das Verhalten im Alter auswirkt. Wir entwickelten Anpassungshilfen durch Orientierungstraining.

Die ersten Erfolge zeigten sich. Plötzlich sahen wir das Verhalten Betagter als logisches Verhalten bedingt durch das Erlebte von Damals. Alte Menschen fanden sich auf der Station durch Orientierungstraining besser zurecht. Desorientiertheit und Verwirrtheit wurden seltener.